Jürgen Heider zur S - Bahn

 

Der S-Bahnverkehr auf der Strecke Nauen-Berlin muss ausgebaut werden!

Die Strecken Nauen-Flughafen Schönefeld und Nauen-Südkreuz bedienen Brieselang im Stundentakt als S-Bahn mit der Bezeichnung Regionalbahn mit verminderter Haltestellenzahl. Eine Verdichtung der Zugfolge ist wegen der derzeitigen Kapazität des Bahnhofs Spandau nicht möglich. Ursächlich hierfür ist das Scheitern des Transrapids.

Ein Vergleich der Gs-S-Bahn mit der Regionalbahn gibt folgendes Bild:

schnellerer Fahrgastwechsel (gleiche Fahrzeit zwischen Charlottenburg und Ostbahnhof gleich trotz vier Bahnhöfe mehr mit besserer flächenmäßiger Erschließung , geringere Fahrzeugmasse im Verhältnis von 1: 3 (kein Transformator, kein Gleichrichter mit Glättung muss auf dem Fahrzeug vorhanden sein) damit geringerer Energiebedarf, Speisung aus dem 50 Hz Mittelspannungsnetz, höhere Beschleunigungen beim Anfahren und Bremsen, allerdings eigenes Streckennetz als Nachteil. Damit verbunden sind höhere Investitionskosten wegen des eigenen Streckennetzes, hoher Strombedarf (Stromschiene ca. 300 mal höheren Querschnitt der Stromschiene gegenüber dem Fahrdraht). Was aber tun, wenn das vorhandene 16,7 Hz-Streckennetz überlastet?

Auf der Stadtbahn zwischen Charlottenburg und Ostbahnhof verkehren Regionalbahn und Regionalexpress mit der gleichen Zeit wie die Gs-S-Bahn, nämlich 21 min bei einem Bahnhofverhältnis von 6 zu 11, d. h. die Gs-S-Bahn bedient 5 Bahnhöfe mehr bei der gleichen Reisegeschwindigkeit.

Welche Lösung bietet die S 21, die voraussichtlich 2020 in Betrieb gehen wird? Nehmen wir folgenden Streckenverlauf an: Nauen, Brieselang, Finkenkrug, Falkensee, Albrechtshof, Hackbuschstraße, Nauener Straße, Spandau, Stresow, Siemensstadt-Fürstenbrunn, Jungfernheide, Beusselstraße, Westhafen, Perleberger Brücke, Hauptbahnhof, Bundestag, Potsdamer Platz, usw. hätten wir 15 Stationen bis zum Hauptbahnhof. Legt man die gleich Fahrzeit wie auf der Stadtbahn zugrunde, wären wir in unter einer halben Stunde auf dem Hauptbahnhof bei gleichzeitiger höherer Flächenabdeckung. Die Notwendigkeit des Lückenschlusses Stresow-Jungfernheide, war bis 1980 im Betrieb, vorausgesetzt.

Den Befürworter der Ws-S-Bahn zum Nachdenken: Es gibt zwei Bahnhöfe, deren Gleise mit Gleich- und Wechselstrom betrieben werden auf der Nordbahn. Eine einfache ebenerdige Kreuzung dürfte keine Probleme bereiten. Solange aber sich die Bürger nicht einig sind, werden die notwendigen Arbeiten verzögert! Siehe BI Stammbahn und andere.

Aber auch Schienenverkehr zwischen Berlin und Brandenburg ausbauen wie Klara Geywitz fordert steht der Ausbau der Hamburger Bahn hintenan. Die erforderliche Beseitigung des Engpasses Berlin-Spandau ist zwar unumgänglich, aber wie? Nur durch Verlängerung der Gs-S-Bahn über Spandau hinaus!

Dipl.-Ing. Hans Jürgen Heider im AK Verkehr der SPD